Über mich

"Jochen Duckwitz verarbeitet seine Israelerfahrung zweier Reisen anschaulich in kleinteiligen Objekten voller Symbolgehalt. Dabei verwendet er eher Unspektakuläres, eben das, was ihm auf seinem Weg begegnet. Es ist eine Reflexion im Vorübergehen, offensichtlich ein Nachdenken über den Ort, an dem man gelandet ist, die durch die Beschäftigung mit dem Material in Gang kommt. Aus hölzernen Fundstücken, Erde, Garn und Kleber erwächst ein Wachturm, aus Mispelblättern ein Bunker oder Farbtuben werden zu diskutierenden Menschen. Es sind beredende Miniaturen, deren Winzigkeit die Fragilität der Lebensverhältnisse spürbar machen. Schwankend sind auch die Leitern aus wildem Fenchel, die sich wie in Jakobs Traum verheißungsvoll gen Himmel schwingen. Es sind Bilder des Weges, bei dem sich eine Stufe wie ein Schritt an den anderen reiht. Konsequent kommen die Zeichnungen von Jochen Duckwitz, die den Weg zum Thema haben, als extreme schmale Hochformate daher." Jutta Saum, 2010
"Bei der Schaffung solcher Objekte folgt Jochen Duckwitz nicht etwa einem vorher skizzierten Plan- sie ergeben sich durch die allmähliche Addition der vorgefundenen Elemente nach organischen Prinzipien. Voluntaristisch ist nur der Abbruch des Prozesses, die Entscheidung, ein Objekt für fertig, d.h. "ausgewachsen" zu erklären. Dennoch ergibt diese Vielfalt keine eigentlichen Werkphasen bei Jochen Duckwitz- es ist mehr ein variierendes Kreisen um ein zentrales Thema- die Nach- und Neuschöpfung der Welt als Poesie." Volker Neuhaus, Köln 1996
"Eine Symbiose von Gewachsenem und Gemachtem, von Natur und Rationalität entsteht, ein Programm, das weit über die Kunst hinausgeht..." Diethelm Röhnisch, Wesel 1991
"Hier ist nicht ein Künstler an der Arbeit, der in unverbindlichen großen Gesten seine Produktionen auf das Papier bringt, sondern einer, der sich eher kleinlich darum bemüht, mit seinen Zeichen den treffenden Ausdruck zu finden... Die Arbeiten sind zum Teil von einer Zeichenhaftigkeit, die keine direkte Beziehung auf die Realität mehr nötig hat, zum Teil springt die Beziehung zur Wirklichkeit, etwa zu einer Landschaft, unmittelbar in die Augen." Bernhard Gervink, Münster 1988
"...Da wo er wohnt und zeichnet, würdigte er...das Schlampige, Achtlose, Primitive und dazu Ursprüngliche. Ohne das typisch Malerische eines Landstrichs wiedergeben zu wollen, drückt er sich in einer subtilen Zeichensprache aus, die er auch durch Aquarell aufbaut. Er findet Strukturen von Strichen und Flecken: mit Stoffresten, aus Stäben, Ästchen, Bindfaden, Gips und Draht- er setzt Objekte zusammen, die stark fragmentarisch wirken. Man kann verfolgen, wie das Objekt entstanden ist, wie das Material seinen richtigen Platz im Ganzen gefunden hat. Der zuweilen gebrechliche Zustand der Vollendung solch eines Objektes verrät nichtsdestoweniger den Ernst, mit dem dieser Außenseiter in der Kunst aktiv ist." Jan Zumbrink, Haarlem 1984

Jochen Duckwitz 2013